Freitag, 29. November 2013

Besuch meiner Tochter

Heute war meine Tochter ihren Vater (jaja, mein altes Ego) besuchen und was macht man(n), wenn das Kind kommt?
Man will ihr ja was gutes tun.
Also macht man lecker Frühstück.... ;-)

Das an und für sich ist ja nichts spektakuläres.

Jedoch die Entdeckung, wie es meinen Eltern wohl geht, wenn ich meinen aE mal zu Besuch schicke, war -na sagen wir- verblüffend. Was sollen bzw. können sie denn schon noch groß für uns tun?
Nicht wirklich viel.
Wir leben in unserer Welt, sie in ihrer. Und manchmal begegnen sich diese Welten.
Und jetzt ist der Augenblick gekommen, indem wir begreifen, dass ein schön gedeckter Tisch nichts anderes als der Versuch, uns zu zeigen, wir freuen uns auf dich. Und über deinen Besuch.
Und es ist ok, wenn die Nähe eben manchmal nur über einen schön gedeckten Tisch entsteht.
Wir wissen eben zu wenig voneinander.

Und so wollen wir diese Geste als eine Geste des sich zeigens nehmen, des: ich freue mich auf dich.

In Liebe und Dankbarkeit an meine Eltern.
Und meine große Tochter.

Eure Noreen

Freitag, 22. November 2013

Glücksgeschichte bei radioeins

Heute wird das Glücks-Buch von radioeins herauskommen.

Und ich wurde nicht angerufen...... :'-(
Mein Glücksgeschichte hat offensichtlich die Entscheiderinnen und Entscheider nicht sonderlich glücklich gemacht. Na macht nichts. Mich aber.
Damals.... :-)

Euch da draußen ein ganz wunderbares und schönes Wochenende,
Noreen

Donnerstag, 21. November 2013

abendlicher Ausflug - oder Berlin ist eben Berlin

Ja!
Ich hab mich mal wieder getraut... !

Vor ein paar Tagen war ich einen guten Freund im Prenzlauer Berg besuchen. Wir kennen uns schon ewig (und ihr ihn von anderen Geschichten hier auch ;-) ). Und was soll ich euch sagen... Ich hab mich endlich mal wieder getraut, als Transgender unterwegs zu sein....

Irgendwie überkam es mich auf dem Weg zu ihm.
Ich hab meine schicken HighHeels - Stiefel aus dem Schrank gekrammt, eine schwarze Corsage, ein sehr feminines Oberteil, eine pinke Softshell-Jacke und (das muss sich auch noch ändern...) eine neutrale schwarze Jeans.

Mit ein bisschen Herzklopfen bin ich dann zu ihm gefahren und wollte eigentlich nur auf ein Stündchen bleiben. Aber es kam dann doch ganz anders. Als ich so beim ihm saß, haben wir entschieden, dass wir in die Kastanienallee noch was essen gehen.
Nun gab es also kein zurück mehr.
Dann sind wir los und ich immer schön laut neben ihm her stöckelnd auf den Weg in die Kastanienallee im Prenzlauer Berg. Etwas ungewohnt für ihn: ich musste ihn immer bremsen... Hach, Herzchen, alte keine Frau ist doch kein D-Zug und so.... Er nahm's gelassen.
Dann beim Italiener eine super freundliche Bedienung, keine schrägen Blicke, nichts. Ein bisschen plaudern über den Hund... Und eben alles normal. Nachdem wir uns dann gestärkt hatten, haben wir halt überlegt, noch in einer Bar ein, zwei Bierchen zu trinken. Und auch auf dem Weg dahin, ist die Dame wieder laut stöckelnd durch den Prenzlauer Berg unterwegs gewesen... Wir landeten dann im Melinski. Eine supernette kleine Bar (allerdings Raucher...) und total freundliche Bedienung) Und auch da... Nichts. Keine schrägen Blicke, keine Bemerkungen. Nichts.
Irgendwann waren wir auch wieder hemme ... (schöne Grüße, an den Thüringer...).

Nach einem ganz wunderbarem Frühstück mit meinem Freund und seiner Tochter musste ich ja dann am hellerlichten Tag so zurück fahren. Und was soll ich euch sagen. Kein Unfall, keine Polizeikontrolle, keine Auflauf, kein gar nichts... Ich bin dann so hier zu Hause gelandet und just genau in diesem Augenblick lief mir natürlich die Nachbarin über den Weg. Und auch sie... Nichts. Ein freundliches guten Morgen und dann war ich auch schon zu Hause.

Und die Moral von der Geschicht??
Wer sich nicht traut, kann niemals erleben, wie es ist, als halb männlich, halb weiblich unterwegs zu sein.
Traut euch. Geht raus. Genießt das Leben!!!


Ich hab mich getraut und ich werde es auf jeden Fall wieder tun ... :-)
Liebste und lebensfreudige Grüße,
Noreen

Donnerstag, 7. November 2013

Ein Beitrag zum Thema Glück...

Auf Radio eins vom rbb rufen sie gerade alle in der Region auf, einen Beitrag zum Thema Glück zu schreiben, der dann in einem Buch veröffentlicht werden könnte.
Ich glaube zwar nicht, dass meine kleine Geschichte eine wirkliche Chance hat, aber da sie mich damals so bewegt hat und zu den glücklichsten Momenten meines Lebens gehört, hab ich sie einfach mal aufgeschrieben und eingereicht... :-)

Und da ich davon ausgehe, dass es eh nicht klappt, hier meine Geschichte:

Sommer 2008
Glück und glücklich sein... - eine wahre Geschichte

Für Claudi und Stephan... In Liebe und Dankbarkeit.

Rückblickend war die letzte Zeit reichlich chaotisch, verrückt, ereignisreich und anstrengend. Und nun war es endlich soweit: Sommerferien und Urlaub.

An einem Freitag Nachmittag ging es auf in den lang ersehnten Urlaub.
Das erste Ziel, Freunde in einem kleinen Dorf in der Nähe von Jena, war nach einer scheinbar endlos langen Fahrt von fast 5 Stunden endlich erreicht. Die Begrüßung erfolgte mit großem Hallo und viel Freude allerseits. Es gab viel zu erzählen und es kam natürlich wie es kommen musste, wir saßen noch lange bis in die Nacht hinein zusammen und feierten das Wiedersehen...
Und in dieser Nacht wurde diese verrückte Idee geboren...

Für Noreen startete der nächste Morgen wie für alle Beteiligten. Mit reichlich Nachwehen... Ganz ehrlich, war ja auch nicht wirklich anders zu erwarten... :-)
Sie hatte jedoch das große Glück, dass sie sich an diesem Morgen verwöhnen lassen konnte. Ihre Freundin Claudi half ihr beim Schminken und zusammen suchten sie die passende Kleidung für die nächsten Tage aus. Und Stephan machte das wahr, was er am Abend versprochen hatte. Er stellte alle nicht benötigten Sachen in der Garage unter. Für Noreen unerreichbar.

Am Nachmittag ging es auf in Richtung Süden.
Im Auto wahr gute Stimmung. Noreen zeigte allen -die es sehen wollten oder nicht- ihre wunderschön dunkelrot lackierten Fingernägel und klimperte wie wild in der Gegend rum.
Und dann passierte es.
Irgendwo in der Nähe von München brach plötzlich ein vorausfahrendes Auto aus, schleudert und landete in der Böschung.. Vollbremsung und Türen aufreißen waren eins. Während Stephan und Claudi schon unterwegs zu dem verunfallten Wagen waren, suchte Noreen noch nach einem sicheren Platz an der Seite. Im Rückspiegel verfolgte sie dabei das Unfallgeschehen. Und da passierte es erneut. Ein PKW fuhr langsam vorbei, kam ebenso plötzlich ins Schlingern und fuhr genau in Richtung der Helfer. Noreen sah, wie alle noch rechtzeitig zur Seite sprangen und sich in Sicherheit brachten... Und es passierte nichts! Allen passierte nichts! Man kann das Glück in diesem Moment nicht mit Worten beschreiben.

Eine ganze Weile später konnten wir die Reise fortsetzen und weiter in Richtung Süden fahren. Das Ziel, ein kleiner Ort in der Nähe von Wien, war doch noch ein gutes Stück Weg entfernt. Dort kamen wir dann so gegen Mitternacht heil und wohlbehalten an. Die Freude alle wiederzusehen war besonders beim Gastgeber unglaublich groß...

Den ersten Tag verbrachten wir dann mit einkaufen und der Vorbereitung auf die Einweihungsparty am Abend. Noreen freute sich, endlich mal richtig shoppen gehen zu können. Und das nicht mal auf eigne Kosten. Allerdings ging es dabei nur um die noch fehlenden Lebensmittel und Getränke... ;-)

Und wie es der Zufall so will, kam genau an diesem Nachmittag eine Freundin des 'Partygebers', welche Maskenbildnerin war...
So konnte Noreen sich das zweite mal so richtig schminken und stylen lassen. Und beide, Noreen und Maskenbildnerin hatten während der Vorbereitung so richtig ihren Spaß!
An diesem Abend erlebte Noreen ein so bis dahin noch niemals dagewesenes glückliches und berauschendes Fest. Sie war da, wo sie schon immer hin wollte: Auf Wolke 7.
Die restlichen Tage vergingen wie im Fluge und plötzlich war es schon wieder Zeit nach Hause zu fahren. Noreen, immer noch ganz im Glücksrausch, fuhr am Abend der Abreise gleich noch weiter zu einer Freundin in der Nähe Berlins. Dort verbrachte sie einen weiteren heiteren, beschwingten und gelassenen Abend.

Am nächsten Morgen dann kam das, was nach einer solchen Zeit immer kommt. Abschminken und wieder in den Alltag eintauchen.
Und doch war es diesmal anders. Da war eine Erfahrung, eine Energie, die blieb. Die nicht einfach wieder weg ging. Da war dieses Gefühl, welches sich über diese gesamte Zeit spann.
Glück.
An den darauf folgenden Tagen war er einer der glücklichsten Menschen auf der Erde. Und er würde dieses Gefühl niemals vergessen.

Mit diesem Gefühl fuhr er in den Sonnenaufgang nach Hause.
Er hatte sich das erste mal getraut und damit einen der glücklichsten Momente seines Lebens erlebt!
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Euch eine gute Zeit und liebe Grüße von,
Noreen